
Die historisch schon seit Römerzeiten benutzten Pässe der Westalpen zeigten beim diesjährigen Mountainbike-Cross ihre mächtigen Höhen. Hier die Gruppe beim Tour-Start in Lanslebourg/Frankreich. Wir zogen...

....an einsamen Berghütten vorbei und spürten den kalten Hauch morgendlicher Frische, wenn bei 6 Grad Celsius am Pass die Sturmmützen aus dem Rucksack gekramt werden. Abends in den Tälern stiegen die Temperaturen bis 30 Grad.

Die Assieta-Grenzkamm-Strasse beeindruckte innmitten eines imposanten Berg-Kinos mit purer Hochalpinik - hier wurden früher Kanonen nach oben gezogen. Heute ruckeln Enduros und MTBs den rampigen Pfad entlang....

...bis im nächsten Dorfcafe die regionale Küche mit leckeren "Tartes" die Kohlehydrat-Speicher wieder auffüllt.

Den Col du Mont Cenis überquerte bereits 1077 Heinrich IV auf seinem Weg nach Canossa. Ob wir an gleicher Stelle auch etwas zu "büßen" hatten, bleibt offen. Der Hauch der Geschichte wehte natürlich auch am Col de Vars, Col de Finestre, Montgenevre, Col d'Isoard, und dem Col de Cayolle, oft mit den habsburgischen Erbfolgekriegen, mit Napoleon oder den Kämpfen im ersten und zweiten Weltkrieg verbunden.

Schließlich liefen wir an der "Promenade des Anglais" in Nizza ein und fühlten vergangene Bade-Romantik-Eleganz, da an gleicher Stelle...

...bereits vor 150 Jahren der europäische Hochadel zu überwintern pflegte.

Militärgeschichtlich interessant die Kasematten, in denen oberhalb von Nizza Resistance-Kämpfer Unterschlupf fanden.

Nizza bei Nacht ist im Sommer eine Addition von Freßmeilen und Entertainment. Hier wird im Love-Parade-Stil mit überdimensionierten Beschallungsfahrzeugen die Promenade auf- und abgefahren. So endete der Westalpencross in mondäner Umgebung, bevor eine Zugfahrt über das Tenda-Massiv und der Flieger in Turin das deutlich kältere Regen-Germanien in unsere Wirklichkeit holten.